Rotes Meer vom 15.–28. September 2006
Ein Bericht von Gerd B.
Fotos von Achim G., Siggi K., Günter R., Peter M. und Gerd B.
Am 15.09.06 früh morgens ging es los von Münster nach Hurghada mit Air Berlin. In Hurghada angekommen wurden wir von einem Mitarbeiter der Tauchbasis Seawolf empfangen, der uns zu deren Standort brachte, auf der wir von der Basisleiterin Cici zu Kaffee und Kuchen eingeladen wurden. Da wir die Ramadan 4 gebucht hatten, die leider im Januar ausgebrannt war, und wir das Ersatzboot Queen Haana bekommen sollten, das dann wegen Motordefekts ausfiel, und wir bis zum Abflug die Amsterdam 2 bekommen sollten, war natürlich das Rumdrucksen von Cici zu verstehen, die uns sagte, daß wir ein anderes Boot nehmen müssten — nämlich die Regency, da auch die Amsterdam defekt sei. Da wir nach Marsa Alam mussten, ging es mit dem Bus weiter. Mit im Bus war eine Gruppe, die zu den Brothers wollte und die sich natürlich über unser Glück mit den Booten lustig machte. Wir waren noch nicht aus Hurghada raus, da kam ein Anruf von Cici, die uns sagte, daß die Regency noch auf dem Weg nach Marsa Alam wäre, wir aber die Dolce Vita bekommen könnten, da sie schon unten im Hafen liegen würde, also das fünfte Boot — man kann sich die Lästerei ja vorstellen oder?
Nach langer Fahrt kamen wir in Marsa Alam an und waren dann doch froh, als wir unser Boot sahen, denn es machte auf uns einen guten Eindruck.
Nachdem wir unsere Kabinen bezogen und das Boot angesehen hatten, bekamen wir auch schon unser Essen — auch hier waren wir begeistert, wie die Tische gedeckt wurden und wie lecker das Essen war.
Am nächsten Morgen ging es dann los zum ersten Riff Shaab Marsa Alam, dort konnten wir dann auf max. 15 m Tiefe und einer Wassertemperatur von 31° unseren Eingewöhnungstauchgang machen. Danach war ich froh, daß Dieter noch seinen 5 mm Nassanzug mithatte, denn im 7 mm Halbtrockenen habe ich sogar Unterwasser geschwitzt... :-) Unser zweiter Tauchgang war am Shaab Sharm.
Die weiteren Riffe in den darauf folgenden Tagen waren Big Gota, Erg Salh, Erog Abu Fendera, Gota Abu Fandir, Habili Gafar, Shab um Elerog, Habili Ali, Caves Reef, Shaab Maksur, Shaab el Malahe, Shaab Claudia und Wady el Gemal. Besonders erwähnen möchte ich hier einige Tauchgänge, zum Beispiel am Riff Habili Ali, an dem wir unseren tiefsten Tauchgang (40m) machten, um Haie zu sehen — was uns aber leider nicht vergönnt war. Wir waren natürlich enttäuscht selbst in dieser Tiefe keinen Hai gesehen zu haben. Wir tauchten also am Boot wieder aus, Dieter war schon auf der Leiter und ich auf ca. 3 m — da kam er, unser Longimanus. Ich holte Dieter wieder ins Wasser und ging selbst wieder runter, wurde dabei aber leicht vom Boot weggetrieben, was den Hai wohl aufforderte mich näher zu betrachten. Da es mein erster Hai in der nähe war, kann man sich ja vorstellen, wie schnell mein Herz schlug, als ich ihn mit der Kamera wegdrückte und danach, als er zurückkam und ich ihn mit meinen Füßen weggetreten habe.
Auch die Riffe Cave Reef und Shaab Claudia möchte ich hier erwähnen, denn hier waren sehr schöne Höhlen, Grotten und Gänge.
Das Riff Wady el Gemal möchte ich auch erwähnen, denn dort habe ich einen schönen Nachttauchgang gemacht — während der Rest der Gruppe lieber an Bord geblieben ist beim Deko-Bier...
Es war eigentlich unser vorletzter Abend an Bord. Ich sage eigentlich,
denn es kam anders. Das Boot legte sehr früh morgens ab, um uns zu unserem
Early Morning Dive zu bringen. Wir schliefen noch, einige an Deck, die
anderen in den Kabinen. Um 5:30 Uhr wurden wir durch einen starken Ruck
geweckt — das Boot war auf ein Riff gelaufen (Shaab Sharm)!
Nachdem ich nach oben gegangen bin, um nachzuschauen, bin ich wieder zurück in die Kabine, um mich anzuziehen. Im Gang kam mir schon das Wasser entgegen. Während ich unsere Sachen einpackte, stieg das Wasser bis zum Knie.
Natürlich dachten wir, das Boot geht unter! Also nach oben, den Tauchanzug an, die Rettungsweste übergezogen und warten — denn es war kein Boot in der Nähe. Nach einer halben Stunde kam dann das erste Boot, die Makathita, die uns dann mit unserem Gepäck aufnahm. Das nächste Boot war die Seven7Seas, die mit einer starken Leine das Heck der Dolce Vita hielt, damit sie nicht weiter absackte. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon über zwei Meter abgesackt. Zum Schluß kam das dritte Boot, die Oxfort. Unsere Mannschaft sowie die der anderen Boote kämpften wie die Löwen gegen den Untergang, es war schon beindruckend, daß sie uns trotzdem Platz machten, wenn wir vorbei wollten.
Nach ein paar Stunden und einem Frühstück auf der Makharita wurden wir an Land gebracht. Die Dolce Vita hat man retten können, sie soll im November schon wieder gefahren sein. An Land wartete schon ein Bus, der uns zum Hotel brachte.
Hier einmal ein Lob an unsere Reiseagentur Aqua Active und an die Tauchbasis Seawolf, die uns gut betreut und sich wirklich schnell um alles gekümmert haben. Auch ein Lob an die Guides (Machmut und Valid), die mit ihrer netten und lustigen Art für eine schöne Safari gesorgt haben!
Nach einem Aufenthalt in Marsa Alam und einem längerem Gespräch mit der Touristenpolizei ging es weiter nach Safaga ins Hotel Holiday Inn.
Im Hotel konnten wir dann unsere nassen Sachen zum Trocknen ausbreiten, denn die Koffer hatten ja leider auch einen Tauchgang gemacht! :-) Trotz einiger Verluste war die Stimmung am Abend schon wieder gut und wir waren uns einig, daß wir doch Glück gehabt hatten, weil nicht mehr passiert war. x Am anderen Tag war für Bea, Alex, Jörg und Dieter der Urlaub vorbei.
x Der Rest der Gruppe blieb noch eine Woche im Holiday Inn und tauchte beim Ducks-Dive.
Leider ging die Zeit wieder einmal schnell vorbei, aber wir hatten ja viel erlebt und viel zu erzählen!
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